Föhr denkt fair: Nordfriesische Insel setzt auf den FairCup

320.000 Coffee-to-go-Becher gehen in Deutschland stündlich über die Theke – 2,8 Milliarden pro Jahr. Produziert aus kanadischen oder schwedischen Hölzern, beschichtet in China. Diesen ökologisch katastrophalen Fakten hat die nordfriesische Insel Föhr nachhaltig den Kampf angesagt. Sie hat sich Anfang 2019 für den flächendeckenden Umstieg auf den Mehrwegbecher „FairCup“ entschieden. Diese Behälter sind bis zu 500 Mal nutzbar.

Langlebig und voll recycelbar – Becherrückgabe bundesweit
Die Mehrwegbecher aus Polypropylen sind langlebig und voll recycelbar. Insulaner und Urlauber bekommen sie in Bäckereien, Eisdielen, an Kiosks, Tankstellen etc. – die Zahl der Ausgabestellen auf Föhr wächst kontinuierlich. Die Rückgabe der in Deutschland produzierten Behälter ist bundesweit möglich, vielerorts auch schon an Automaten.

Vermeidung von Plastikmüll schon länger ein Thema
Seit 2016 engagiert sich das von der BUND Inselgruppe Föhr initiierte Netzwerk „Plastikfrei wird Trend“ mit Akteuren aus Einzelhandel, Fischerei, Tourismus, Wissenschaft und Naturschutz gegen die alltägliche Plastikflut an den Küsten. Es hat das Ziel, sich an der Küste Schleswig-Holsteins für die Vermeidung von Plastikmüll im Meer und für die Etablierung von plastikfreien Alternativen stark zu machen“, erklärt Ann-Kathrin Meyerhof, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Föhr Tourismus. „Die Einführung kreislauffähiger Produkte liegt uns dabei besonders am Herzen. Nach Ablauf der Projektförderung durch die BINGO Umweltlotterie haben wir gemeinsam mit der Bäckerinnung Föhr-Amrum den FairCup als Mehrwegpfandbecher auf Föhr und Amrum eingeführt.“

Positive Resonanz bei Anbietern und Gästen
Urlaubern gefällt das – die Resonanz auf den FairCup war von Beginn an sehr positiv. Auch die Anbieter sind zufrieden. „“Bei uns läuft es mit dem FairCup sehr gut. Die Kunden sind zufrieden, der Becher findet regen Zuspruch. Das Handling ist durchdacht. Für uns passt das System“, freut sich Volker Hansen, Obermeister der Bäcker-Innung Föhr-Amrum und Mitinitiator des Mehrwegpfandsystems auf Föhr und Amrum. Praktisch: Der spülmaschinenfeste, lebensmittelechte und geruchsneutrale FairCup eignet sich nicht nur für Heiß- und Kaltgetränke, sondern auch als Behälter für Müslis, Fleischsalat, Joghurts etc. Entsprechend groß ist das mögliche Einsatzspektrum. Wer dennoch statt des Mehrwegbechers lieber ein eigenes Exemplar mitbringen möchte, kann das natürlich auch tun: „Das ist und bleibt natürlich die nachhaltigste Lösung“, betont Meyerhof. Mit dem FairCup waren wir innerhalb kurzer Zeit auf einem sehr guten Weg. Damit wir auf Föhr und Amrum bald vollständig auf Einwegbecher für to-go-Getränke verzichten können, freuen wir uns auf weitere teilnehmende Betriebe – insbesondere auf Amrum“, ruft Vivienne Walterscheid, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Föhr Tourismus GmbH, auf.

Weitere Infos:
www.foehr.de/faircup

Die Insel Föhr hat Einmal-Bechern den Kampf angesagt - Quelle © Föhr Tourismus/FairCup