„Es gibt nicht ‚die‘ nachhaltige Verpackung. Sie muss stabil und transportsicher sein, Frische und Dufterlebnis schützen, Informationen transportieren. Und sie soll dem Kunden gefallen. Die Anforderungen sind hoch und erfordern je nach Produkt spezifische Lösungen“, unterstreicht Ina Hiller aus dem Marketing bei Speick Naturkosmetik. Der Naturkosmetikhersteller setzt bei seiner Verpackungsstrategie bewusst auf die Devise: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
Ohne Silikone, Mikroplastik, Nanopartikel und Co.
Seit 90 Jahren am Markt, schlägt das Familienunternehmen erfolgreich die Brücke von der Traditionskosmetik ins angesagte Fair-Beauty-Segment. Vor allem Haar- und Körperseifen und die 2016 eingeführte „Organic 3.0“-Linie sprechen neue Zielgruppen an. Dabei ist die Nähe zu Natur und natürlichen Produkten für die Marke nichts Neues – Namensgeber ist schließlich eine Heil- und Duftpflanze: der Speick, nach alten Überlieferungen bekannt für seine beruhigende, ausgleichende und belebende Wirkung. Unternehmensgründer Walter Rau machte daraus eine natürliche Körperseife. Silikone, Mikroplastik, Nanopartikel und Co. kommen auch heute in den Pflegeprodukten nicht vor. Motor dieser Nachhaltigkeit ist ein Mix aus traditionell nachhaltigem Denken und der Nachfrage des Marktes.
Kontinuierliche Umstellung auf Bio-PE
Bei den Speick-Verpackungen gewinnt Bio-PE aus nachhaltig angebautem Zuckerrohr mehr und mehr die Oberhand: „Wir stellen unser Sortiment seit 2016 kontinuierlich darauf um – Ziel ist der flächendeckende Einsatz“, erklärt Ina Hiller. Den Anfang machten die aus 100-prozentigem Bio-PE gefertigten Flaschen des „Organic 3.0“-Duschgels und der Bodylotion – sie enthalten weder Farbe noch Barriereschichten. Inzwischen stecken auch klassische Produkte in Verpackungen, die 88 bis 93 Prozent Anteile an Bio-PE haben.
Ökologie und Funktionalität – beides muss stimmen
Die Entwicklung von möglichst nachhaltigen Verpackungen ist bei dem erfahrenen Naturkosmetikproduzenten ein stetiger Prozess. Und manchmal auch ein Spagat zwischen Ökologie und Funktionalität – beides muss stimmen. Noch in diesem Jahr werden die Spender für die flüssige Speick Original Seife etwa auf eine Verpackung aus rPET, also recyceltem PET, umgestellt, aber die Pumpe bleibt aufgrund der Stabilität aus normalem Kunststoff. Sie lässt sich bei der Entsorgung leicht trennen. Bei der mineralischen Speick SUN Sonnencreme besteht die Verpackung aus 88 Prozent Bio-PE, die restlichen zwölf entfallen auf eine Spezialbeschichtung im Tubeninneren, die die Tube haltbarer macht. Zwischen Badetasche und Flipflops ist Widerstandsfähigkeit gefragt.
„Unsere Tuben haben generell unterschiedliche Anteile an Bio-PE, da die sogenannte „Schulter“ aus Stablitätsgründen ein Virgin Material enthält. Dazu kommt eine modifizierte PE-Barriereschicht, die die Tube dichter macht und das Produkt besser vor einer Oxidation schützt“, so Hiller. Auch Glas setzt der Hersteller nur ein, wenn die Sicherheit für Anwender und Produkte es zulässt – etwa bei Deosprays, Düften oder einigen Rasierprodukten.
Unverpackt: Seifen „nackt“ im Display
Unverpackt – auch das gibt es bei Speick Naturkosmetik. Viele Seifen kommen ohne Faltschachtel, Banderole oder Zellulose-Folie aus und präsentieren sich komplett „nackt“ im Display. Deklarationspflichtige Angaben liefert ein Etikett auf der Unterseite des Seifenstücks. Verpackungsmüll sparen auch 5-Liter-Großkanister, die der Hersteller für Endverbraucher anbietet.



